Die Demokratiebewegung und die eingeleiteten Reformen wurden durch einen Militärputsch im Oktober 2022 jäh gestoppt. Bereits initiierte Projekte der internationalen Gemeinschaft zur Stabilisierung und Förderung der Demokratie und der zivilen Übergangsregierung wurden eingefroren. Die Inflation ist wieder da, Lebensmittel und Benzin sind knapp. Fast alle Teile der Bevölkerung sind verarmt. Die Mittelschicht ist komplett verschwunden. Im Westen, Osten und am Blauen Nil sind ethnische Konflikte aufgeflammt, Staat oder Militär bieten der Bevölkerung keinen Schutz. Die Lage der Menschenrechte ist sehr schlecht.
Die wirtschaftliche und soziale Lage hat Auswirkungen auf das gesamte Leben im Sudan, jeder Tag birgt auch für unsere Vereinsarbeit neue Unwägbarkeiten. Manches Mal gibt es kein Benzin, an anderen Tagen muss man stundenlang suchen, um Wasser zu organisieren, weil der Strom und damit die Wasserpumpen nicht funktionieren. Baumaterial ist oft nicht erhältlich und verteuert sich laufend. Handwerker, welche fest gebucht wurden, erscheinen nicht. Die Menschen, die für den Verein arbeiten sind mit dem täglichen Überleben beschäftigt, es ist oft nur mit viel Mühe möglich Lebensmittel, insbesondere das Hauptlebensmittel Brot, Medikamente oder Transport zu finden.
Unser bisher größtes Projekt „Bau von Schulen für zehn Dörfer sowie einer Gehörlosenschule für die Region und Stärkung des Partnervereins durch Bau eines Vereinshauses, einer Plantage und Schulungen“ konnte nur aufgrund des pausenlosen Einsatzes und Engagements des Projektteams erfolgreich fertiggestellt werden. Im Oktober 2021 wurden die Schulen offiziell eröffnet unter Beisein eines Vertreters der Deutschen Botschaft Khartum.