Zwei Jahre Krieg

Auslöser für den Krieg war ein Plan der sudanesischen Armee, die RSF mit ihren damals rund 100.000 Mann in die regulären Streitkräfte einzugliedern. April 2023 eskalierten die Verhandlungen über die zukünftige Kommandostruktur und den Zeitrahmen. Seitdem kämpft der Armeechef und De-facto-Machthaber des Landes, Fattah al-Burhan, mit der nationalen Armee gegen seinen ehemaligen Stellvertreter, den Milizenführer Mohammed Hamdan Daglo, genannt Hemeti. Dieser befehligt die sogenannte RSF-Miliz, die für grausame Menschenrechtsverbrechen vor allem in der Provinz Darfur bekannt ist.

Beide Seiten erhalten internationale Unterstützung, die durch Geld und Waffenlieferungen den Krieg im rohstoffreichen Sudan immer weiter anheizen. So wird die nationale Armee von Ägypten und Saudi-Arabien unterstützt, die RSF-Miliz von den Vereinigten Arabischen Emiraten.

November 2024 hat die sudanesische Armee die von der RSF besetzten Gebiete im Bundesstaat Sennar zurückerobert, Januar 2025 dann die wichtige Handelsstadt Medani. Seit Ende März 2025 ist auch die Hauptstadt Khartum wieder unter Kontrolle der sudanesischen Streitkräfte.

Das Land ist de facto gespalten, der Westen des Landes und Teile des Südens und Ostens sind fest in der Hand der RSF. Am 12.4.2025 ist Sudans größtes Kriegsvertriebenenlager Zamzam mit je nach Schätzung 800.000 bis 1,5 Millionen Geflüchteten an die RSF-Miliz gefallen und wird derzeit durch Massaker und Brandschatzung großflächig und systematisch zerstört. is zu 400.000 Menschen sind laut Uno-Angaben aus dem Camp geflohen, Mitarbeiter des letzten Krankenhauses im Camp wurden massakriert.

Der Krieg, der seit zwei Jahren im Sudan wütet, hat die Not im Land nahezu unendlich gemacht. Schätzungen zufolge hat der Krieg mehr als 150.000 Menschenleben gekostet. In Teilen des Landes herrscht eine Hungersnot, die weltweit schlimmste seit Jahrzehnten. Im ganzen Land leiden rund 25 Millionen Menschen unter extremem Hunger. 13 Millionen Männer, Frauen und Kinder mussten fliehen.

Die Stabilität der gesamten Region steht auf dem Spiel. Es braucht nicht nur dringend humanitäre Hilfe, sondern auch Entwicklungshilfe, damit die Menschen ihren Kindern eine Zukunft ermöglichen können. Es braucht Investitionen in Frieden, Bildung und Stabilität – und zwar jetzt.

Wir wollen und können – gemäß unserer Satzung – in Hilat Al Bir und Umgebung gemeinsam mit unserem Partnerverein helfen. Mit unserer Arbeit in Hilat Al Bir wollen wir einen sehr kleinen Beitrag zur Stabilisierung des Sudans und Unterstützung der Menschen vor Ort leisten.